High-Impact Digitalisierung mit Substanz – Teil 1

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High-Impact statt Komplettaustausch: Warum Digitalisierung nicht mit Systemabriss beginnen muss

Kennt ihr das auch? Kaum steht „Digitalisierung“ auf der Agenda, liegt der Vorschlaghammer bereit: Erstmal die alte IT plattmachen und alles neu bauen. Dieses „Big Bang“-Denken – also ein radikaler Systemabriss mit Komplettaustausch – ist verlockend, aber riskant. Viele Digitalisierungsprojekte scheitern, gerade weil sie als gigantisches Alles-oder-nichts-Unterfangen angelegt sind.

Ein drastisches Beispiel aus der Wirtschaft: Nach mehreren Jahren Planung und Millioneninvestitionen wird ein IT-Großprojekt gestoppt – weil es zu komplex, zu teuer und zu weit weg vom eigentlichen Bedarf war. Solche Fälle zeigen: Größe und Umfang allein garantieren keinen Fortschritt.

Wirkung vor Umfang: Schrittweise zum Erfolg

Stattdessen gilt der Leitsatz: Wirkung vor Umfang. Digitalisierung muss nicht mit einem totalen Systemabriss beginnen – im Gegenteil, meist ist es effektiver, mit kleineren, zielgerichteten Maßnahmen anzufangen.

Ein „Big Bang“ birgt hohe Risiken. Besser: agil und iterativ starten. Beginnt in einem klar abgegrenzten Bereich, erzielt dort erste Erfolge – und sammelt Erkenntnisse für den nächsten Schritt. So liefert ihr früh sichtbare Ergebnisse, statt jahrelang auf den „großen Wurf“ zu warten, der vielleicht nie kommt.

Aus unserer Complex-Perspektive erleben wir immer wieder: Kleine Digitalisierungsprojekte entfalten oft überraschend großen Impact. Warum? Weil sie konkrete Probleme lösen und schnell Nutzen stiften. Der Komplettumbau einer IT-Landschaft hingegen lähmt oft die Organisation und blockiert Budgets – während noch keine Verbesserung spürbar ist.

Strategische Digitalisierung statt IT-Großprojekt

Digitalisierung mit Substanz bedeutet, strategisch vorzugehen: Welche Maßnahme bringt hohen Impact mit vertretbarem Aufwand?

Oft lassen sich bestehende Systeme modernisieren oder ergänzen, ohne sie direkt auszutauschen. Bestands-IT ist kein Schrott, den man reflexhaft entsorgen muss – sie kann ein solides Fundament sein, auf dem sich aufbauen lässt.

Wichtig ist eine klare Digitalstrategie: Wo liegen die größten Hebel? Welche Prozesse oder Schnittstellen bremsen uns wirklich? So verhindert ihr, dass ein riesiges Projekt mit unklarem Fokus entsteht, dessen Mehrwert niemand greifen kann.

Iterative Umsetzung mit Business-Fokus

Setzt eure Maßnahmen nach Business-Impact um:

  • Welche digitalen Lösungen steigern unmittelbar Umsatz, Effizienz oder Kundenzufriedenheit?

  • Wo sind quick wins möglich?

  • Wie könnt ihr existierende Tools smarter nutzen?

Digitalisierung bedeutet nicht, jeden Prozess zu ersetzen – sondern vorhandene Stärken gezielt zu erweitern. Ein einfaches Kundenportal, eine Automatisierung im Vertriebsprozess oder ein Dashboard für Echtzeitdaten können schneller wirken als jedes Großprojekt.

Kulturwandel inklusive

Ein Nebeneffekt dieser schrittweisen Digitalisierung: Sie bringt Veränderung in einem Tempo, das die Organisation mitträgt. Projekte mit sichtbarem Nutzen erzeugen Zustimmung. Mitarbeiter verstehen, warum sich etwas verändert. Und weil Erfolge sichtbar sind, steigt auch die Motivation.

So wächst auch kulturell eine andere Haltung zur Digitalisierung: weg vom Mammutprojekt, hin zu kontinuierlichem Fortschritt.

Fazit: Substanz vor Showeffekt

Digitalisierung muss nicht mit einem kompletten Abriss der alten Systeme starten. Im Gegenteil – erfolgreiche digitale Transformation passiert oft evolutionär. Unternehmen, die Wirkung vor Umfang stellen, erzielen schneller spürbare Ergebnisse und vermeiden große Schiffbrüche.

Beginnt mit überschaubaren Projekten, fokussiert auf den geschäftlichen Nutzen, und skaliert von dort. So schafft ihr mehr digitale Substanz – Schritt für Schritt.