Spikes in der agilen Produktentwicklung – Klarheit schaffen in unsicheren Phasen

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Kennt ihr das? Im Sprint taucht plötzlich eine technische Frage auf, auf die niemand so richtig eine Antwort hat. Eine neue API, ein komplexes Architekturthema oder eine Idee, die spannend klingt – aber deren Aufwand und Risiken schwer einzuschätzen sind.
In solchen Momenten kommt das Konzept des Spikes ins Spiel.

Was ist ein Spike eigentlich?

Ein Spike ist eine gezielte, zeitlich begrenzte Forschungs- und Experimentierphase innerhalb der agilen Entwicklung. Das Ziel: Wissen generieren, wo noch Unsicherheit herrscht.
Anstatt sofort ins Coding zu springen, nimmt sich das Team bewusst Zeit, um etwas auszuprobieren, zu analysieren oder zu bewerten – zum Beispiel:

  • Wie verhält sich eine neue Technologie in unserer Umgebung?

  • Welche Risiken bestehen bei einer geplanten Architekturänderung?

  • Ist eine bestimmte Lösung überhaupt machbar – und wenn ja, wie aufwendig wäre sie?

Das Ergebnis ist kein fertiges Feature, sondern eine fundierte Entscheidungsgrundlage für die nächsten Schritte.

Warum Spikes den Unterschied machen können

Spikes sind keine Umwege – sie sind Investitionen in Klarheit.
Gerade in komplexen Projekten helfen sie, technische Risiken frühzeitig zu erkennen und Fehlentscheidungen zu vermeiden. Sie fördern realistischere Schätzungen und bessere Sprint-Planungen, weil das Team auf Basis von Fakten statt Annahmen arbeitet.

Oft bringen Spikes auch Nebeneffekte mit sich: Ein gemeinsames Verständnis im Team wächst, neue Ideen entstehen, und die Lernkurve steigt spürbar. So werden sie zu einem echten Werkzeug, um Innovation bewusst zu fördern, statt sie dem Zufall zu überlassen.

Wann lohnt sich ein Spike?

Nicht jede Unsicherheit braucht gleich einen Spike. Doch immer dann, wenn ein Thema potenziell hohe Auswirkungen auf Architektur, Aufwand oder Qualität hat, kann sich eine kurze Machbarkeitsstudie lohnen.
Typische Situationen sind etwa:

  • Integration einer neuen Technologie oder Bibliothek

  • Einschätzung von Performance- oder Sicherheitsaspekten

  • Bewertung alternativer Lösungsansätze

Ein klar definiertes Ziel („Wir wollen wissen, ob…“) und ein festgelegter Zeitrahmen sind entscheidend. So bleibt der Fokus erhalten – und die Erkenntnisse können gezielt zurück ins Backlog fließen.

Fazit: Kleine Pausen, große Wirkung

Spikes sind kein „agiler Luxus“, sondern ein strategisches Werkzeug, um Komplexität zu beherrschen und Qualität zu sichern.
Sie schaffen Freiraum zum Lernen, helfen, bessere Entscheidungen zu treffen – und machen die Produktentwicklung langfristig stabiler und nachhaltiger.

Habt ihr ähnliche Herausforderungen in euren Projekten? Vielleicht kann ein Spike genau der Ansatz sein, der euch hilft, wieder Klarheit zu gewinnen.